Ist die Hauptsteuerinstanz für den Stoffwechsel.
Ein Kropf bildet sich, wenn die Schilddrüse versucht, einen Jodmangel und die damit einhergehende zu niedrige oder ausfallende Produktion von Schilddrüsenhormonen auszugleichen. Dabei wächst die Schilddrüse über ihre normale Größe hinaus.1
Bei einer extrem vergrößerten Schilddrüse können Schluck- und Atembeschwerden auftreten.3
Die Amerikanische Gesellschaft der klinischen Endokrinologen (AACE) empfiehlt allen, selbst ihren Hals zu kontrollieren (sogenannter „Neck-Check“), um eine möglicherweise vergrößerte Schilddrüse zu erkennen.4
Eine rein visuelle Einschätzung kann fehlerhaft sein, vor allem, weil sich Menschen irren können und es individuelle anatomische Unterschiede gibt. So kann ein muskulärer Hals eine vergrößerte Schilddrüse verdecken. Die Sichtkontrolle darf deshalb nicht die gezielte Diagnosestellung durch einen Arzt ersetzen.
Bei Schilddrüsenknoten handelt es sich um übermäßig wachsendes Gewebe in der Schilddrüse.5 Bei manchen entwickelt sich nur ein Knoten, während es bei anderen mehrere sein können.5 Schilddrüsenknoten sind relativ häufig. Bis zum Erreichen des 60. Lebensjahres hat bis zu jeder Zweite mindestens einen ausgebildeten Knoten.5 Wie beim Kropf kann auch die Bildung von Knoten in der Schilddrüse mit einem ernährungsbedingten Jodmangel in Zusammenhang stehen.6
Mittels bildgebender Verfahren werden Schilddrüsenknoten als „heiß“, „warm“ oder „kalt“ klassifiziert. Knoten, die kein Hormon produzieren, erscheinen auf dem Scan als „kalte“ Knoten. Knoten, die Schilddrüsenhormone bilden, sind dunkler und werden als „heiß“ bezeichnet. Bei ungefähr 85 % der Knoten handelt es sich um kalte Knoten, 10 % sind warme und 5 % heiße Knoten. 85 % der kalten Knoten wiederum sind gutartig (nicht krebsartig). Dies trifft auch auf 90 % der warmen und 95 % der heißen Knoten zu.7
Anfangs verursachen die meisten Schilddrüsenknoten keine wahrnehmbaren Symptome.6 Sie bleiben oft bis zur nächsten Routineuntersuchung oder einer in einem anderen Zusammenhang erfolgenden bildgebenden Untersuchung mittels Ultraschall oder Computertomografie des Halses unentdeckt.6 Wenn die Schilddrüsenknoten dann weiter wachsen, können die folgenden (eher seltenen) Symptome auftreten:
Bei einsetzenden Atembeschwerden, Heiserkeit, … solltet ihr umgehen euren Arzt kontaktieren. Wenn ihr glaubt, dass sich ein Knoten auf eurer Schilddrüse gebildet haben könnte, kontrolliert euren Hals mit dem sogenannten „Neck-Check”, wie von der Amerikanischen Gesellschaft der klinischen Endokrinologen empfohlen.4
Nach einer einfachen körperlichen Untersuchung durch einen Arzt wird eine Blutprobe entnommen, um zu bestimmen, ob eine ausreichende Menge an TSH im Blut zirkuliert.1 Dieses Hormon ist ein Indikator dafür, ob eure Schilddrüse normal funktioniert. Mit einer Ultraschalluntersuchung wird die tatsächliche Größe der Knoten und der Schilddrüse bestimmt.1 Diese Untersuchung ist völlig schmerzfrei. Weitere Untersuchungsmethoden bei Knoten sind bildgebende Verfahren mittels radioaktiv markiertem Jod und die Feinnadelbiopsie.1
Nicht jeder Kropf (Struma) und Knoten muss behandelt werden.3 Abhängig von ihrer Art und Größe kann es ausreichen, ihre Entwicklung regelmäßig zu beobachten. Grundsätzlich gibt es drei Behandlungsmöglichkeiten. Die Wahl der Therapie hängt von der Diagnose des einzelnen Patienten ab. Oberstes Ziel der Behandlung ist die Verkleinerung der vergrößerten Schilddrüse und der Knoten.
Durch einen Jodmangel bedingte Strumen und Knoten können mit Jodpräparaten behandelt werden.1 Geht ein Kropf auf eine Hashimoto-Thyreoiditis zurück oder leiden Sie an einer Hypothyreose, erhaltet ihr ein geeignetes Medikament, das euren Schilddrüsenhormonspiegel wieder normalisiert.1 Liegt zusätzlich zu einem Kropf oder Knoten eine Schilddrüsenüberfunktion vor (z. B. wie im Fall von heißen Knoten), werden zusätzliche Medikamente verschrieben.1
Radiojod wird einmalig in Form einer Tablette verabreicht. Es gelangt über den Blutkreislauf in die Schilddrüse und wird dort gespeichert. Es bewirkt über Bestrahlung mit kurzer Reichweite eine Schrumpfung des Schilddrüsengewebes.3
Wird ein bösartiger Schilddrüsenknoten entdeckt, besteht eine der Behandlungsmöglichkeiten darin, die gesamte Schilddrüse operativ zu entfernen. Die Schilddrüse kann außerdem teilweise oder ganz entfernt werden, wenn ein Kropf oder Knoten große Beschwerden verursacht. Nach einem solchen Eingriff muss eine Hormonersatztherapie erfolgen, um die fehlende Produktion von Schilddrüsenhormonen auszugleichen.3
Unabhängig von der jeweiligen Therapie und als Vorsorge für Schilddrüsenerkrankungen solltet ihr stets auf eine ausreichende Jodzufuhr über die Nahrung achten.
AT-NONE-00147; 02/2022