Ist die Hauptsteuerinstanz für den Stoffwechsel.
Schilddrüsenkrebs wird nach der Tumorart, seiner Größe und seiner Metastasierungsneigung klassifiziert.2 Schilddrüsenkrebs ist in der Regel behandelbar und kann operativ oder falls möglich durch radioaktives Jod geheilt werden.3 Es gibt vier Haupttypen von Schilddrüsenkrebs:3
Das papilläre Schilddrüsenkarzinom ist der häufigste Typ. Auf ihn entfallen 70 bis 80 % der Fälle. Er kann in jedem Alter auftreten. Hierbei handelt es sich um einen langsam wachsenden Tumor, der zu Metastasierung (Streuung) in die Halslymphknoten neigt.3
Das follikuläre Schilddrüsenkarzinom ist für 10 bis 15 % aller Krebserkrankungen der Schilddrüse verantwortlich. Es wächst ebenfalls langsam und kann sich in die Lymphknoten, den Blutkreislauf und weiter entfernte Gewebe einschließlich der Lunge und der Knochen ausbreiten.3
Das medulläre Schilddrüsenkarzinom macht etwa 2 % der Fälle aus, 25 % dieser Fälle treten familiär gehäuft auf und werden mit anderen endokrinen Tumoren in Verbindung gebracht. Angehörige von Patienten mit einem medullären Schilddrüsenkarzinom sollten sich deshalb auf diese genetische Mutation testen lassen.3
Das anaplastische Schilddrüsenkarzinom ist der aggressivste Schilddrüsenkrebs und derjenige, der am wenigsten auf eine Behandlung anspricht. Er macht weniger als 2 % der Fälle aus. Hierbei handelt es sich um einen schnell wachsenden Tumor, der sich rasch ausbreitet und schwierig zu behandeln ist.3
Schilddrüsenkrebs entwickelt sich oft über Geschwulste oder Knoten, ohne Symptome zu verursachen.3 Knoten werden oft zufällig entdeckt, z. B. bei einer Computertomografie oder Ultraschalluntersuchung, die aus einem anderen Grund durchgeführt werden.3 Die Schilddrüse wird mittels Schilddrüsenultraschall untersucht.3 Eine mikroskopische Untersuchung der mittels Feinnadelbiopsie entnommenen Gewebeprobe zeigt, ob Krebszellen vorhanden sind und im Fall einer Bestätigung, welche Tumorart vorliegt.3 Glücklicherweise liegt bei weniger als einem von 10 Knoten eine Krebserkrankung zugrunde.3
Die Diagnose Schilddrüsenkrebs bedeutet für die Betroffenen einen Schock und geht in der Regel mit einer Flut von Emotionen wie Traurigkeit, Angst, Wut und Hilflosigkeit einher. Um die Angst und das Gefühl der Hilflosigkeit zu überwinden, kann es hilfreich sein, mehr über eure Erkrankung und deren medizinische Behandlung zu erfahren. So könnt ihr euch außerdem aktiv in den Behandlungsprozess einbringen. Die gute Nachricht ist, dass Schilddrüsenkrebs behandelbar ist und oft geheilt werden kann.
Die Amerikanische Schilddrüsengesellschaft sieht in der teilweisen oder kompletten operativen Entfernung der Schilddrüse die primäre Behandlungsmethode für alle Formen von Schilddrüsenkrebs.3 Hat sich ein Tumor schon in die Lymphknoten am Hals oder im oberen Brustbereich ausgebreitet, werden diese ebenfalls entfernt.3 Nach Entfernung der Schilddrüse verschreibt der Arzt geeignete Medikamente, welche dauerhaft eingenommen werden müssen.3
Wenn der Tumor groß ist oder sich in andere Gewebe ausgebreitet hat, wird euch euer Arzt wahrscheinlich eine Radiojodtherapie (RJT) in Anschluss an die Operation empfehlen.3 Durch die RJT werden verbleibende Krebszellen abgetötet, auch wenn sie sich in entfernten Geweben befinden.3 Als Vorbereitung für diese Behandlung werdet ihr in einen Zustand der Unterfunktion versetzt, indem eure Behandlung mit Levothyroxin beendet oder euch TSH injiziert wird.3 Je weniger Jod in eurem Körper ist, desto wirksamer ist die Behandlung.3 Ihr solltet auf jeden Fall vorab mit eurem Arzt besprechen, wie die potenziellen Risiken der Behandlung mit ihrem Nutzen ins Gleichgewicht gebracht werden können.
Bei Patienten mit fortgeschrittenem Schilddrüsenkrebs kann es sein, dass eine Operation und Radiojodbehandlung nicht möglich sind. Der Arzt wird in diesem Fall eine Strahlentherapie, Chemotherapie oder eine Kombination aus beidem vorschlagen.3
Nach der erfolgreichen Behandlung sind regelmäßige Nachuntersuchungen notwendig, um sicherzustellen, dass die Krebserkrankung nicht wiederaufgeflammt ist. Zu diesen Kontrollen gehören die körperliche und die Ultraschalluntersuchung des Halsbereichs sowie Bluttests. Die Bluttests zeigen, ob ihr die richtige Menge an Thyroxin erhaltet. Gleichzeitig wird die Anwesenheit von Thyroglobulin überwacht. Nach einer Schilddrüsen-OP und RJT sollte euer Körper kein Thyroglobulin mehr produzieren, da dieses Protein nur in der Schilddrüse synthetisiert wird. Wenn es im Blut nachgewiesen wird, ist es wahrscheinlich, dass der Schilddrüsenkrebs zurückgekehrt ist.3
Hinweis: Laut der Amerikanischen Schilddrüsengesellschaft haben Patienten mit differenziertem und papillärem Schilddrüsenkrebs, die jünger als 45 Jahre alt sind, deren Tumor klein bzw. auf die Schilddrüse begrenzt ist, eine ausgezeichnete Heilungsrate.3 Bei diesen Patienten beträgt die 10-Jahres-Überlebensrate 100 %.3 Die 5-Jahres-Überlebensrate aller Patienten mit Schilddrüsenkrebs, die in den USA im Zeitraum 2006 bis 2013 diagnostiziert wurden, beträgt 98,1 %.4
AT-NONE-00147; 02/2022