Eure Gesundheit

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ mit großer Wirkung.

Affektive Störung

Frau mit braunen Haaren sitzt in einer Arztpraxis einer blonden Ärztin gegenüber und spricht über ihre affektive Störung

Patienten mit einer Schilddrüsenfunktionsstörung beschweren sich oft über Stimmungsschwankungen und kognitive Probleme.1 Ein Zusammenhang zwischen einer gestörten Schilddrüsenfunktion und affektiven Störungen wurde bereits 1825 von dem Arzt C. H. Parry beschrieben.1


Häufige Symptome einer affektiven Störung

Einige Symptome von Schilddrüsenstörungen ähneln denen einer Depression oder Angststörung. Zu den Symptomen, die am häufigsten mit einer Schilddrüsenunterfunktion in Zusammenhang stehen, gehören Vergesslichkeit, Müdigkeit, geistige Schwerfälligkeit, Unaufmerksamkeit und Stimmungsschwankungen, wobei Depressionen vorherrschend sind.2 Angst, Gereiztheit, Missstimmung, Stimmungsschwankungen und beeinträchtigte Konzentration sind typische psychische Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion.1 Ein geringes sexuelles Interesse (Libidoverlust) kann ebenfalls bei einer Schilddrüsenüberfunktion vorkommen.3

Faktencheck

Circa 60 % aller Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion haben Angststörungen und 31 bis 69 % depressive Störungen.1 Bei einer Schilddrüsenunterfunktion kommt es ebenfalls oft zu einer Depression. 40 % der betroffenen Patienten sollen in der einen oder anderen Form darunter leiden.2

Bei 1 bis 4 % der Patienten mit affektiven Störungen liegt eine Schilddrüsenunterfunktion vor und bei 4 bis 40 % dieser Patienten eine subklinische Unterfunktion.1 Die Amerikanische Gesellschaft der klinischen Endokrinologen und die Amerikanische Schilddrüsengesellschaft empfiehlt deshalb Folgendes: „Die Diagnose einer subklinischen oder manifesten Schilddrüsenunterfunktion muss bei jedem Patienten mit Depression erwogen werden.”1

Behandlung von affektiven Störungen

Wenn bei euch eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion vorliegt, ist es wahrscheinlich, dass ihr Formen von Angststörungen und Depressionen entwickelt.1 Bei einer Schilddrüsenunterfunktion seid ihr anfällig dafür, depressiv zu werden.2 Die gute Nachricht ist, dass bei den meisten Patienten die Stimmungsschwankungen und kognitiven Probleme nach erfolgreicher Behandlung der Schilddrüsenerkrankung verschwinden.2,4 Wenn ihr unter einer Schilddrüsenunterfunktion leidet, erhaltet ihr wahrscheinlich ein Arzneimittel und es dauert in der Regel ein paar Wochen, bis die normale Schilddrüsenfunktion wiederhergestellt ist.5 Wenn bei euch eine Schilddrüsenüberfunktion vorliegt, werdet ihr mit einer der folgenden Optionen behandelt: Thyreostatika, Radiojodtherapie oder komplette/teilweise operative Entfernung der Schilddrüse.5 Sobald die Spiegel der Schilddrüsenhormone wieder im Normalbereich sind, lösen sich auch die Angststörungen und die Depression bei den meisten Patienten auf.2

  1. Hage MP, Azar ST. The link between thyroid function and depression. J Thyroid Res 2012; 2012: 590648
  2. Heinrich TW, Graham G. Hypothyroidism presenting as psychosis: myxedema madness revisited. Prim Care Companion J Clin Psychiatry 2003; 5: 260–266
  3. Krassas GE, Poppe K, Glinoer D. Thyroid function and human reproductive health. Endocr Rev 2010; 31: 702–75
  4. Bové KB, Watt T, Vogal A et al. Anxiety and depression are more prevalent in patients with Graves’ disease than in patients with nodular goiter. Eur Thyroid J 2014; 3: 173–178
  5. American Thyroid Association. Hyperthyroidism. 2014

AT-NONE-00147; 02/2022