Die Schilddrüse ist ein kleines Organ mit großer Wirkung.
Einige Symptome von Schilddrüsenstörungen ähneln denen einer Depression oder Angststörung. Zu den Symptomen, die am häufigsten mit einer Schilddrüsenunterfunktion in Zusammenhang stehen, gehören Vergesslichkeit, Müdigkeit, geistige Schwerfälligkeit, Unaufmerksamkeit und Stimmungsschwankungen, wobei Depressionen vorherrschend sind.2 Angst, Gereiztheit, Missstimmung, Stimmungsschwankungen und beeinträchtigte Konzentration sind typische psychische Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion.1 Ein geringes sexuelles Interesse (Libidoverlust) kann ebenfalls bei einer Schilddrüsenüberfunktion vorkommen.3
Circa 60 % aller Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion haben Angststörungen und 31 bis 69 % depressive Störungen.1 Bei einer Schilddrüsenunterfunktion kommt es ebenfalls oft zu einer Depression. 40 % der betroffenen Patienten sollen in der einen oder anderen Form darunter leiden.2
Bei 1 bis 4 % der Patienten mit affektiven Störungen liegt eine Schilddrüsenunterfunktion vor und bei 4 bis 40 % dieser Patienten eine subklinische Unterfunktion.1 Die Amerikanische Gesellschaft der klinischen Endokrinologen und die Amerikanische Schilddrüsengesellschaft empfiehlt deshalb Folgendes: „Die Diagnose einer subklinischen oder manifesten Schilddrüsenunterfunktion muss bei jedem Patienten mit Depression erwogen werden.”1
Wenn bei euch eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion vorliegt, ist es wahrscheinlich, dass ihr Formen von Angststörungen und Depressionen entwickelt.1 Bei einer Schilddrüsenunterfunktion seid ihr anfällig dafür, depressiv zu werden.2 Die gute Nachricht ist, dass bei den meisten Patienten die Stimmungsschwankungen und kognitiven Probleme nach erfolgreicher Behandlung der Schilddrüsenerkrankung verschwinden.2,4 Wenn ihr unter einer Schilddrüsenunterfunktion leidet, erhaltet ihr wahrscheinlich ein Arzneimittel und es dauert in der Regel ein paar Wochen, bis die normale Schilddrüsenfunktion wiederhergestellt ist.5 Wenn bei euch eine Schilddrüsenüberfunktion vorliegt, werdet ihr mit einer der folgenden Optionen behandelt: Thyreostatika, Radiojodtherapie oder komplette/teilweise operative Entfernung der Schilddrüse.5 Sobald die Spiegel der Schilddrüsenhormone wieder im Normalbereich sind, lösen sich auch die Angststörungen und die Depression bei den meisten Patienten auf.2
AT-NONE-00147; 02/2022